HISTOLAB-Preis für NGL-Kooperationsprojekt der Gurs-AG

Einer der neun diesjährigen europäischen HISTOLAB-Preise ist an das NGL-Kooperationsprojekt Footprints for Freedom gegangen. Unter den rund 450 Bewerbern wurde das Projekt für seinen innovativen und grenzüberschreitenden Ansatz bei der Erinnerungskultur ausgezeichnet. 

Stellvertretend für die zahlreichen am Projekt beteiligten Schüler, Lehrer und Partner waren bei der Preisverleihung am Freitag im Straßburger Palais de l’Europe, dem Sitz des Europarates, Margit Sachse (Cité Scolaire Internationale de Lyon), Anastasia Protopsalti (Próto Prótypo Prótypo Lýkeio Athínas „Gennádeios“) und Michael Rüdel (Neues Gymnasium Leibniz Stuttgart-Feuerbach) zugegen.

Fatima Haji und Chryssa Triantafyllakou stellten das Projekt den Teilnehmern der „Europäischen Tage der Innovation im Geschichtsunterricht 2024“ vor. Margit Sachse, Initiatorin und Projektleiterin der Footprints-for-Freedom-Initiative, erläuterte in ihrem Beitrag die Synergien aus der transnationalen Vernetzung verschiedener Partner: Convoi77 (Paris), Mémoires Musicales sans Frontière, Ambassadeurs de la Mémoire de la Shoah, Château d’Orion (Nouvelle-Aquitaine), „Respekt für Griechenland“ und weiteren griechischen Schulprojekten. Für eines dieser Projekte sprach Anastasia Protopsalti. Sie betonte dabei die Notwendigkeit, sich in ihrem Land mit der Erinnerungskultur zum Zweiten Weltkrieg zu beschäftigen. Zum einen werde diese Geschichtsperiode im Schulunterricht aus Zeitgründen oft nicht bearbeitet. Zum anderen sei sie immer noch ein Tabu-Thema. Okkupation durch Nazi-Deutschland, Märtyrerdörfer und das fast vollständige Verschwinden der jüdischen Gemeinden seien Themen, die der jungen Generation in Griechenland nicht im Bewusstsein seien.

Die Online-Plattform Footprints for Freedom (Fußspuren für die Freiheit) hat sich zum Ziel gesetzt, auf partizipative Weise jungen Menschen die Bedeutung von Geschichte bewusst zu machen und Demokratie zu fördern, indem sie ermöglicht, lokale  und nationale Erinnerungskulturen sowie biographische Einzelschicksale sichtbar zu machen und zu teilen. Die Initiative hat weitere Kooperationen mit Polen, Spanien und Italien geplant und es liegen Einladungen für Projektfahrten und -vorstellungen nach Gurs, Flossenbürg und Mauthausen vor.

Die Idee zur Beteiligung an der Plattform ist beim ersten NGL-Gurs-Projekt 2021 entstanden. Michael Rüdel, der am NGL das Projekt koordiniert, unterstreicht die Möglichkeiten, die das Projekt den Schülern bietet. Vor allem auch, weil es Fächer wie Geschichte, Fremdsprachen oder Informatik vereine und Schülern mit unterschiedlichen Begabungen und Interessen einen Zugang ermögliche.

Der Geschichtspreis wird vom europäischen HISTOLAB-Projekt vergeben, das auch die „Europäischen Tage der Innovation im Geschichtsunterricht“ organisiert. HISTOLAB ist ein Beispiel für die Zusammenarbeit mehrerer europäischer Organisationen. Partner sind die Europäische Union und das 2020 vom Europarat gegründete „Observatorium für den Geschichtsunterricht in Europa“. Ziel ist es, einerseits zu erforschen, wie Geschichte derzeit in den Mitgliedstaaten der europäischen Organisationen unterrichtet wird, um den Austausch von Wissen und bewährten Praxis-Erfahrungen zu ermöglichen. Anderseits soll das Entwicklungspotenzial des Geschichtsunterrichts untersucht werden und innovative Initiativen in Unterrichtspraxis, Fachdidaktik, Forschung und Lehre unterstützt werden.

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Informationen für interessierte NGL-Schüler am Gurs-Projekt gibt es hier. Herzliche Einladung an alle, die gerne das Projekt weiterentwickeln möchten!

Rd/06.04.2024