Auswirkungen des Weltraumwetters
Besuch im Planetarium Stuttgart

Kürzliche besuchte unser Astronomiekurs das Planetarium und verfolgte im Keplersaal den interessanten Vortrag von Prof. Dr. Johannes Feitzinger (Ruhr-Universität Bochum) mit dem Titel „Das Weltraumwetter und seine Auswirkungen auf die Erde“.

Prof Feitzinger erläuterte zunächst die in einem Elfjahreszyklus schwankende Sonnenaktivität und machte sogleich die Auswirkungen eines Sonnensturms auf die Erde unter anderem anhand der folgenden Beispiele deutlich:

1859 beobachtete der englische Astronom Richard C. Carrington Sonneneruptionen, welche den bisher größten wissenschaftlich beobachteten Sonnensturm verursachte („Carrington-Ereignis“). In Telegrafenleitungen wurden so hohe Spannungen induziert, dass Papierstreifen in den Empfängern durch Funkenschlag in Brand gesetzt wurden. Die Funktion des weltweiten Telegrafennetzes war massiv beeinträchtigt. Polarlichter konnten sogar über Rom, Havanna und Hawaii beobachtet werden.

Im Februar 2022 waren aufgrund eines Sonnensturms 40 der kurz zuvor 49 ins All geschossenen Starlink-Satelliten der Firma SpaceX abgestürzt.

Heute sind wir im Gegensatz zu 1859 in beinahe sämtlichen Bereichen elektrifiziert. Ein Sonnensturm ähnlich des Carrington-Ereignisses würde Stromausfälle nach sich ziehen, welche Schäden in der Größenordnung von 1 bis 2 Billiarden US-Dollar verursachen würde. Hinzu kämen massive Eingriffe auf das menschliche Leben – man denke allein an den Ausfall von Funk- und GPS-Verbindungen.

Bo