Erste deutsch-französische Sportbegegnung am NGL

Die im vergangenen Jahr wiederbelebte Partnerschaft mit dem Lycée Pasteur trägt weiter Früchte: Im Mai haben 30 Schüler aus Stuttgart und Straßburg erstmals gemeinsam eine sportliche Woche am Mittelmeer miteinander verbracht. Ziel waren die Îles de Lérins, eine Inselgruppe in der Bucht von Cannes. Im Mittelpunkt der Begegnung standen sprachliche, kulturelle und vor allem auch sportliche Aktivitäten. Hier einige von den Teilnehmern zusammengestellte Impressionen:

Das Fort Royal und der Mann mit der eisernen Maske

Sommer, Sonne und Strand. Lérins ist eine Insel, die von zahlreichen Touristen besucht wird. Allerdings nicht nur aufgrund ihrer Schönheit, sondern auch wegen ihres historischen Hintergrunds. Die Insel Sainte-Marguerite ist nämlich unter anderem für das Gefängnis für ihren hochadligen Gefangenen, den Mann mit der eisernen Maske berühmt. Wir bekamen eine Führung durch das königliche Fort und hörten uns viele interessante Mythen an. Außerdem hatten wir die Möglichkeit, das ‚Musée du Masque de fer et du Fort Royal‘ zu besuchen.

Mennah

Abseilen von den Festungsmauern

Nach dem Frühstück startete der erste volle Tag direkt mit verschiedenen Sportaktivitäten. Wir wurden in Gruppen unterteilt und sollten uns danach einen französischen Partner aussuchen, mit dem wir die verschieden Aktivitäten zusammen machen sollten. Nachdem jeder seinen Partner hatte, ging es für uns zum Abseilen. Zusammen liefen wir zur Station und schauten erstmal zum steilen Abgrund hinunter. Dort unten warteten der felsige Boden am Meer und eine wirklich steile Festungsmauer auf uns. Da überlegte man zweimal, ob man sich abseilen möchte. Allerdings war die Aussicht auch nicht schlecht von da oben, wie in einem Film. Man sah Cannes und das Meer auf dem sich riesige Yachten tummelten. Wenn man sich dann abseilte, dann baumelte man gut zehn Meter über dem Abgrund und musste aufpassen wo man seine Füße hinsetze, um auch die Aussicht genießen zu können. Unten angekommen, konnten wir unseren Klettergurt und Helm – beides neue Vokabeln für unsere französischen Partner und umgekehrt für uns auf Französisch – einem Lehrer geben. Dann sind wir über die Felsen geklettert oder manche auch geschwommen, um wieder auf festen Boden zurück zu gelangen und hoch zur Festung zu laufen. Auch wenn man am Anfang ein mulmiges Gefühl hatte beim Abseilen, war es doch ein unvergessliches Erlebnis.

Antonia

Frühsport in der Natur

Bereits um 7 Uhr klingelte der Wecker und wir müssen zugeben, das Aufstehen ist uns schon ziemlich schwer gefallen. Wer hatte die Idee gehabt so früh Joggen zu gehen? Doch wir standen zu unserem Wort und waren pünktlich am Treffpunkt, von wo aus wir uns aufmachten, die Insel fast einmal zu umrunden. Unser Weg führte direkt an der Küste entlang an einigen historischen Orten, wie alten Bunkern, Friedhöfen und Kanonenöfen vorbei, deren geschichtlichen Hintergrund uns Herr Rüdel erzählte. Es war sehr spannend so die Insel zu erkunden, doch zum Ende hin wurde es doch ziemlich anstrengend, weshalb wir zurück bei der Festung froh waren, uns direkt im Meer abkühlen zu können.

Amabel und Talisha

Theaterabend mit selbst verfassten Stücken

Am Dienstagabend bekamen wir die Aufgabe gestellt, ein Theaterstück vorzubereiten. Wir bildeten daraufhin vier deutsch-französische Gruppen und bekamen jeweils Wörter zugeteilt, aus denen wir anschließend eine Geschichte kreieren sollten. Zwei Gruppen bekamen französische Wörter und die anderen beiden Gruppen deutsche Wörter und wir sollten auch die Theaterstücke in der von den Wörtern vorgegebenen Sprache schreiben und am Donnerstagabend in großer Runde aufführen. Wir hatten somit nicht allzu viel Zeit um uns eine Handlung auszudenken, zu proben und mögliche Kostüme oder Kulissen vorzubereiten.

Nach dem Abendessen am Donnerstag war es dann soweit und wir trafen uns alle an der Bühne. Nach einer kurzen Eröffnungsrede der Lehrkräfte ging es dann auch schon los. Nacheinander wurden die Stücke vorgeführt und wirklich alle waren sehr unterhaltsam und die Aufgabe wurde in jeder Gruppe sehr kreativ gelöst. Anschließend kamen Frau Mohr und Herr Rüdel nochmals auf die Bühne, um uns zu erklären, woher sie die Idee für die ausgewählten Wörter erhalten hatten. Diese Wörter waren inspiriert von zwei deutschen und zwei französischen Geschichten wie beispielsweise dem „Taucher“ von Schiller oder „La cigale et la fourmi“ von Jean de la Fontaine, die wir uns im Anschluss als kurze Videos anschauten.

Ich fand, dass die Aufgabe einen sehr schönen Abschluss für den Tag bildete und das Projekt sehr spaßig war und mir persönlich gefallen hat.

Emma

Mit Pfeil und Bogen

Am ersten Tag in Lérins wurden verschiedene sportliche Aktivitäten angeboten, darunter auch Bogenschießen. In Gruppen, bestehend aus sowohl deutschen als auch französischen Schülern, wurde uns auf Französisch beigebracht, wie man den Bogen richtig hält und, wie man zielt. Danach durfte jeder sechsmal schießen, wobei wir auf unsere Fehler hingewiesen wurden und Verbesserungsvorschläge bekommen haben.

Später wurde unsere Gruppe in vier weitere kleine Gruppen aufgeteilt, woraufhin wir Spiele, die nach Punkten bewertet wurden, gespielt haben. Abschließend wurden alle Punkte der jeweiligen Gruppen zusammengezählt, und die Siegergruppe wurde ernannt.

Das Bogenschießen erforderte zwar Konzentration, machte aber auch viel Spaß und war eine schöne neue Erfahrung.

Nina und Gina

Erforschung der Biodiversität des Meeres

Am Donnerstag hatten wir die Möglichkeit, die maritime Biodiversität am Strand der ‚Île Sainte- Marguerite‘ zu erforschen. Dafür wurden wir in kleine Gruppen aufgeteilt, um uns auf die Suche nach Lebewesen unter Wasser zwischen den Steinen zu machen. Wir waren alle mit wasserfesten Schuhen ausgestattet, um uns nicht zu verletzen, und auch mit Eimern, damit wir die Möglichkeit hatten, die Meeresbewohner für eine kurze Zeit einzufangen. Am Ende wurden die gefundenen Lebewesen jeder Gruppe vorgestellt, darunter gab es beispielsweise Krebse, Seegurken, und auch verschiedene Arten von Algen.

Elif und Lorenzo

Zusammenhalt am Meer

Auch beim gemeinsamen Baden hat ein netter Austausch stattgefunden. Ob zusammen Wasserballspielen oder einfach nur gemeinsam im Meer zu schwimmen stärkte den Zusammenhalt. Das Wasser war ziemlich kalt, dennoch konnten sich alle überwinden. Manche sprangen einfach rein und anderen fiel es einfacher langsam reinzugehen. Generell kann man sagen, dass das Meer Menschen verbindet, egal aus welchem Land man kommt. Denn wer genießt schon keinen wunderschönen Sonnenuntergang, während man mit tollen Menschen am Strand zusammen sitzt.

Tom

Fortsetzung folgt: Im nächsten Jahr werden sich zwei Schülergruppen aus Straßburg und Stuttgart am Bodensee treffen, um wieder gemeinsam eine sportlich aktive Woche zu verbringen.

Gefördert von:

Office franco-allemand pour la Jeunesse / Deutsch-französisches Jugendwerk

Wir danken der großzügigen Förderung des Deutsch-Französischen Jugendwerkes und der Abteilung Außenbeziehungen der Landeshauptstadt Stuttgart.

Ansprechpartner: Frau Pilz und Herr Rüdel