Tschechien zu Gast
Tschechische Schülerinnen und Schüler zu Gast am NGL

Das Neue Gymnasium Leibniz hat überall auf der Welt Partnerschulen. So auch in Brünn oder wie es im Tschechischen heißt, Brno.
Am Dienstag, den 28.3.23 kamen die tschechischen Austauschschülerinnen und -schüler einen Tag verspätet aus Brünn zu Besuch. Zum einen, um Stuttgart zu erkunden und zum anderen, um ihre deutschen Sprachkenntnisse bei uns anwenden zu können.
Aufgrund des Streiks der Deutschen Bahn am Montag, konnten wir unsere Gäste erst am Dienstagabend am Bahnhof empfangen. Auch wenn unsere gemeinsame Zeit ein bisschen kürzer war, als ursprünglich geplant, erlebten und sahen wir allerlei.

Mit einem Besuch im Rathaus und einer Führung durch Stuttgart startete unser erster richtiger gemeinsamer Tag. Sehenswürdigkeiten wie das Neue und Alte Schloss, wie auch die Stiftskirche und ihre Historie wurden uns nahegebracht. Sogar als Stuttgarter gab es noch viel zu lernen. Das Highlight war jedoch für die meisten die Fahrt mit dem Paternoster Aufzug im Rathaus.

Im Museum der Illusionen hatten alle ihren Spaß. Beim Fotoshooting wuchsen wir als Gruppe zusammen. Was natürlich nicht fehlen durfte, war die Fahrt mit der Zacke vom Marienplatz aus und der sich anschließende Besuch des Fernsehturms. Leider war der Himmel wolkenverhangen und somit die Sicht auf Stuttgart und die Fernsicht mäßig. Selbst die Stuttgarter hatten Problemen bei der Orientierung von oben.

An Tag zwei machten wir uns früh auf nach Heidelberg. Mit wetterfester Kleidung und Regenschirm ausgestattet, stellten wir uns auf einen verregneten Tag ein. Zum Erstaunen aller war es dann aber doch eher trocken und zum Schluss bekamen wir sogar noch ein paar Sonnenstrahlen zu sehen. Vormittags besichtigten wir auf eigene Faust die Stadt. Sightseeing auf eine andere Art und Weise: Acht Sehenswürdigkeiten sollten wir in Kleingruppen besuchen und als Beweis, da gewesen zu sein, ein Selfie machen. Nachmittags fuhren wir gemeinsam zum Heidelberger Schloss. Unsere Führung durch die alten Gemäuer war wissensreich und erlebenswert und auf Englisch, für unsere Gäste. Übrigens, im Heidelberger Schloss steht das größte Weinfass der Welt.

Die gemeinsame Zeit verflog viel zu schnell und somit war auch schon unser letzter Tag gekommen. Wie oben bereits erwähnt, reisten die Tschechen einen Tag später an und hatten somit noch keine Möglichkeit gehabt, einmal in den deutschen Unterricht zu schnuppern. Deshalb besuchten wir spontan Freitag früh den Unterricht. Der Unterschied besteht wohl darin, dass der deutsche Unterricht laut der Tschechen, offenere und selbstständigere Formen anbietet.

Danach sammelten sich alle zum Poetry Slam Workshop. Anfangs noch skeptisch hatten die meisten doch ihren Spaß. „Atemlos“ von Helene Fischer oder „Holz“ von 257ers auf tschechisch vorzusingen, war für uns Deutsche eine ganz schöne Herausforderung. Da waren die Tschechen doch klar im Vorteil. Als wir dann tatsächlich unsere eigenen Poetry Slams schrieben und am Ende sogar vortrugen, gab es faszinierende Ergebnisse. Sogar unsere Gäste trauten sich, ihre eigenen, auf deutsch geschriebenen Texte vorzustellen.

Das „Schwabendländle“ ist als Autohochburg bekannt, so durfte natürlich der Besuch des Mercedes-Benz-Museums nicht fehlen. Die Autoliebhaber der Gruppe kamen voll auf ihre Kosten.

Um die wunderbare Zeit richtig abzuschließen, veranstalten wir eine Abschlussfeier. Diese war ein voller Erfolg. Tschechische und deutsche Party Klassiker wurden abwechselnd gespielt und uns wurde Polka beigebracht. Auch wenn wir die tschechischen Songs inhaltlich nicht verstanden, trugen sie zur ausgelassenen Stimmung bei. Um so schwieriger fiel dann am Samstagmorgen der Abschied am Bahnhof. Nicht nur unsere Freunde aus Brünn lernten und sahen viel, genossen typisch deutsches Essen, auch wir lernten unser Stuttgart neu kennen und eigneten uns ein paar tschechische Wörter an. Lieblingswörter eines Tschechen: Bandscheibenvorfall und unbeständig (in Anbetracht des Wetters in Stuttgart). Unser tschechischer Wortschatz wurde mit dem wichtigsten Satz überhaupt erweitert:“ Mám hlad.“ (Ich habe Hunger).

Wir bedanken uns für die unbeschreiblich schöne Zeit mit unseren tschechischen Nachbarn und unseren Lehrkräften Frau Rymes und Herrn Pantermehl, die uns diesen Austausch ermöglichen.

Wir sind voller Vorfreude und Erwartung auf die Woche im Juni in Brünn.

Emilie Sautter

Zur Seite mit einer Übersicht über den Tschechien-Austausch des NGL geht es hier.