Festakt zu Ehren des 125jährigen Jubiläums des ehemaligen NGs
Dienstag, 26. Juli 2022

Dieses Jahr wäre das ehemalige Neue Gymnasium 125 Jahre alt geworden. Ein Grund zu feiern, auch wenn das NG vor vier waren eigentlich mit dem Nachbargymnasium LG (Leibniz Gymnasium) zum NGL (Neues Gymnasium Leibniz) fusioniert ist. Warum man ein Jubiläum einer Schule feiern muss, die es eigentlich so gar nicht mehr gibt, wurde von allen Festrednern aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet.

Nach einer wunderbaren musikalischen Einstimmung durch den Chor des NGLs unter der Leitung von Bernd Scharfenberger begrüßte der Schulleiter der NGLS Dr. Stefan Warthmann alle anwesenden SchülerInnen, LehrerInnen, Mitglieder der Schulgemeinschaft und die hohen Gäste. Er blickte zurück auf die Vergangenheit des NGs und NGLs, auf historisch schwierige Zeiten, aber auch auf Meilensteine wie z.B. die Gewinnung wichtiger Bildung- und Kooperationspartner, die Genehmigung für das Pilotschul-Projekt G8/G9, die Weiterführung des Elternkochens und vieles andere. Dem NG eilte dabei immer der Ruf voraus, offen für Neues und Innovatives zu sein, wobei die Nachbarschule besonders großen Wert auf Tradition legte. Und genau diese Mischung unterschiedlicher Pole mache laut Herrn Dr. Warthmann das Besondere des NGLs aus, weshalb auch die Fusion so erfolgreich gelungen sei: Die neue Schule behält sich die Offenheit des NGs, ist sich aber auch seiner Herkunft bewusst. Der Geist beider Schulen wird zu einem neuen vereint, der die Schulgemeinschaft positiv in die Zukunft blicken lässt, dabei aber das menschlich respektvolle und persönliche Miteinander beibehält. Und das sei das Erfolgsrezept für eine erfolgreiche Fusion.

Bürgermeisterin Isabel Fezer überbringt bei Ihrer Rede zunächst auch die Glückwünsche des Oberbürgermeisters und geht ebenso auf die wichtige Rolle des NGs ein, denn das NGL baue auf seinen Werten auf. Das NGL – als größtes Gymnasium Stuttgarts – steht für Zukunft, denn es ist nicht nur bezirksbestimmend, sondern für die Stadt eines der wichtigsten Schulprojekte Stuttgarts. Es soll nämlich ein neuer, für eine innovative Schule angemessener Bau entstehen, der – ebenso wie die beiden fusionierten Schulen – Offenheit für die Zukunft und die Liebe zur Tradition vereint. Fezer brachte ihre Bewunderung darüber zum Ausdruck, dass die Fusion innerhalb von kürzester Zeit erfolgreich vonstatten gegangen sei, auch wenn der Weg zu Beginn ein steiniger war, beide Schulen sich von Charakteristischem lösen z.B. ihren Namen aufgeben mussten. Das NGL sei eine großartige,  von Innovation geprägte Schule, der das NG immer inhärent sein wird.

Dr. Thomas Hölz (Regierungsschuldirektor) beginnt seinen Beitrag mit dem Zitat von G.B. Shaw: „Man sieht Dinge, wie sie sind, und fragt warum. Man träumt von der Zukunft und fragt, warum nicht?“, das sehr gut zur Anfangszeit des NGs passt, als Eltern damals eine Bessere Bildung für Ihre Töchter wollten und Mädchenschule gegründet haben. Nach einem kurzen historischen Rückblick betont Herr Dr. Hölz die essenzielle Rolle der Schule heutzutage, vor allem als Vorbild für gute Kommunikation, da diese als wichtigstes Mittel dazu diene, der drohenden Sprachlosigkeit von Kindern entgegenzuwirken, ihnen in einer aus dem Gleichgewicht geratenen Welt Sicherheit zu geben, nicht nur theoretisches und praktisches Wissen zu vermitteln, sondern auch einen Anker in ihrem Leben zu geben, und sie nach einem ganzheitlichen Menschenbild auszubilden. Dies seien die Ecksteine und das Erfolgsrezept des ehemaligen NGs und jetzt auch des NGL: Die SchülerInnen zu mündigen Bürgern zu erziehen, die mit Selbstvertrauen und Mut durchs Leben gehen und das durch eine Schule, die die Wurzeln beider ehemaligen Schulen zu neuen vereine. Dr. Hölz schließt erneut mit einem passenden Zitat von Shaw: „Wir werden nicht durch die Erinnerung an unsere Vergangenheit weise, sondern durch die Verantwortung für unsere Zukunft.“

Nach einem erneuten Auftritt des Chors („Go Solo“) und einem wunderbaren Stück des Gitarren-Ensembles stellen die stellvertretende Schulleiterin Melanie Süß und Frau Kopp das Erinnerungsbuch vor. Darin werden die Historie des NGs dargestellt, viele Interviews mit ehemaligen SchülerInnen, LehrerInnen und SchulleiterInnen geführt, und in diversen Artikeln die besonderen außerschulischen Angebote des NGs (Theater, Austauschprogramme, Musik) gezeigt. Außerdem gibt es ebenso Beiträge des aktuellen Kollegiums des NGL und der SMV.

Auch deren Vertreter, Schulsprecher Faris Hamada, ergänzt in seinem Beitrag aus Schülersicht, wie wichtig es sei, als Gemeinschaft offen für Neues zu bleiben und in Kooperation mit allen am Schulleben Beteiligten eine zeitgemäße und innovative Bildungsarbeit zu leisten.

Nach einem weiteren musikalischen Intermezzo, einer wunderschönen Kombination aus Klavier und Geige, schließt Dr. Stefan Warthmann mit Dankesworten und lädt alle Anwesenden zu einem Sektempfang ins Foyer der Festhalle.

Wir bedanken uns bei allen anwesenden Gästen fürs Kommen, allen Musikanten und ihren LeiterInnen, der Kursstufe für die Organisation des Umtrunks, der Technik-AG und allen, die bei der Gestaltung des Erinnerungsbuches mitgearbeitet haben.