Worte wirken – Schülerlesung

Unsere SchülerInnen lesen eigene Texte in der Stadtbibliothek am Mailänder Platz

Auch dieses Jahr lud die Stadtbibliothek Stuttgart zusammen mit dem „Förderverein Kreatives Schreiben und Musik e.V.“ wieder junge Autorinnen und Autoren in den Max-Bense-Saal der Stadtbibliothek am Mailänder Platz, um ihre aktuellen Texte vor einem buntgemischten Publikum vorzutragen. Das NGL durfte natürlich nicht fehlen. Schon seit vielen Jahren nehmen wir die Gelegenheit wahr, damit unsere kleinen und großen SchülerInnen Gelegenheit erhalten, ihre selbstverfassten Texte vor einem Publikum zu präsentieren und zu erfahren, dass Worte wirken.

18 SchülerInnen der Klasse 5b lasen am Mittwoch, den 4. März, ihre im Deutschunterricht entstandenen Tier- oder Dudengedichte vor. Dudengedichte sind witzige, kleine lyrische Stücke, in denen jedes Wort mit demselben Anfangsbuchstaben beginnt. „Ein eisiger Eisstab erschreckte ein eierlegendes Elsterchen“, formuliert eine Schülerin. In anderen Texten disst Dornröschen Donald Duck, Tuana Turan tanzt Tango oder Wale weinen. Am Schluss wurde gewarnt: „Achtung Ansteckungsgefahr! Arzt alarmiert angesichts Alliterationsangst“.

Aus der Mittelstufe und dem Unterricht von Frau Kalkoff las Johanna (9c) ein beeindruckendes Gedicht mit dem Titel „Am Abgrund“, Felix (7f) hatte eine eigene, sehr anschauliche Titanic-Ballade verfasst und Emil (9c) eine fast schon professionelle Kurzgeschichte, die sich mit einer taubstummen Figur befasst.

Zum Abschluss performten Mirjam, Johanna, Marie, Julia und Vincent aus der Kursstufe 1 ihre aktuellen Slamtexte. Schwerpunktmäßig setzten sich die SlamerInnen mit Süchten und Ängsten auseinander. Marie hielt eine Rede zum Naivitätsbegriff, ausgehend von einer Figur aus der Verfilmung von „The Great Gatsby“, und Vincent führte uns in die Welt der Computerspiele. Dass Worte wirken und Macht über uns haben können, spürte man in diesen Texten, die auch rhetorisch gekonnt performt wurden, besonders eindrücklich.

Vielen Dank, Frau Heßler von der Stadtbücherei, für die Organisation, und Frau Böhme und Frau Hermann für die unermüdliche Arbeit des Förderkreises, Schülertexte in Szene zu setzen, Lesungen zu organisieren und die Schülerinnen und Schüler in ihren literarischen Versuchen ernst zu nehmen und zu unterstützen. Danke für die langjährige Zusammenarbeit!

Wir freuen uns schon auf die Lesung im nächsten Jahr!

von Dr. M. Dengler