Berlinfahrt
Abschlussfahrt nach Berlin
G8-10er und G9-11er unterwegs
Bei der traditionellen Abschlussfahrt nach Berlin haben unsere Schülerinnen und Schüler wie immer ein abwechslungsreiches Programm erlebt. Schwerpunkt dabei waren politische, historische und kulturelle Schauplätze, aber auch der Spaß in der Gemeinschaft kam nicht zu kurz, beispielsweise bei einem gemeinsamen Klassenessen am letzten Abend.
Das Programm führte zum Beispiel in die Gedenkstätte des deutschen Widerstandes, wo wenige Tage nach dem 20.7. noch Blumenkränze im Hof des Bendlerblocks zu sehen waren. Sehr eindrücklich waren auch wieder die Führungen durch das Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen, in dem ehemalige Insassen bei einem Rundgang über ihre Tortur berichten und aus dieser Perspektive über den Wert von Freiheit, Rechtsstaat und Demokratie sprechen.
Ein Besuch im Herzen unserer Demokratie gehört natürlich zu einer Berlinfahrt dazu, einige Klassen wurden im Reichstag von der Stuttgarter Abgeordneten Simone Fischer empfangen, andere konnten in einem Plenumsvortrag Wissenswertes über die Arbeit des Bundestages erfahren – und auf der Kuppel den beeindruckenden Ausblick über die Stadt genießen.
Beeindruckend ist auch der Blick auf den Wannsee, wenn man vor der Gedenk- und Bildungsstätte „Haus der Wannsee-Konferenz“ steht: Was für ein Kontrast zwischen der Idylle und dem Grauen, das an dieser Stelle mit der Verfolgung, Deportation und Ermordung der europäischen Jüdinnen und Juden geplant wurde. Im Dokumentationszentrum „Topographie des Terrors“, dem ehemaligen Hauptquartier von Gestapo und SS, ist aktuell auch die Sonderausstellung „Die Nazis waren ja nicht einfach weg – vom Umgang mit dem Nationalsozialismus in Deutschland nach 1945“ zu sehen.
Damit Schülerinnen und Schüler noch heute Eindrücke der Auswirkungen des Mauerbaus erhalten können, lohnt sich ein Besuch der Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße: Dort kann die Zerstörung von Stadtraum und Lebenswegen, die Trennung von Familienangehörigen und Freunden nachvollzogen werden und bei einer Führung kann man viel über die Versuche erfahren, der Diktatur durch Flucht in den Westen zu entkommen. Da die Führung komplett im Freien stattfindet, kann man sich dabei natürlich auch nasse Füße holen, sogar Mitte Juli: Ist das Wetter oder hat das etwas mit Klimawandel zu tun? – Um nicht nur die Vergangenheit zu thematisieren, sondern auch einen Blick auf die Zukunftsfragen der Menschheit zu werfen, haben Schülerinnen und Schüler auch das Futurium besucht.
Einzelne Klassen waren zudem in der Neuen Nationalgalerie, in der drei Ausstellungen zu sehen sind und in deren Skulpturen-Garten eine Nebelskulptur Besucherinnen und Besucher einlädt, direkt in das Geschehen einzutauchen: Regelmäßig starten dort verschiedene Nebelformationen von ausgewählten Seiten des Gartens, vermischen sich mit den Bäumen und den feststehenden Skulpturen und ziehen vom Zentrum des Skulpturengartens schließlich in den Himmel ab. Der sich bewegende Nebel erscheint in wechselnden Dichten – mal fast greifbar, mal durchscheinend. Ein faszinierendes Erlebnis – so wie hoffentlich die Fahrt insgesamt, die einige Klassen im Verlauf der Woche auch durch das Regierungsviertel am Kanzleramt und dem Brandenburger Tor vorbeiführte, ans Holocaust-Mahnmal, dem Alexanderplatz und den Checkpoint Charly.
Mitte der Woche gab es auch ein „public viewing“ des Halbfinals der Fußball-Europa-Meisterschaft, das zwar großen Spaß gemacht hat, aber das vorzeitige Ende der Reise der deutschen Frauen bedeutete: Auch die Reise der Schülerinnen und Schüler ist zu Ende, wie die gemeinsame Zeit im Klassenverbund und nun auch bald das Schuljahr 2024/25.