Leistung, Rückschläge, Glaube- Ein Profifußballer erzählt über sich und Jesus
Singen und Gemeinschaft, Freude und Trauer- Beides findet sich am Wochenende in Kirchen, aber auch in Fußballstadien. Für viele Stuttgarter ist der VfB quasi Religion. Doch was haben Fußball und Jesus gemeinsam?
Um diesen Zusammenhang zu veranschaulichen, besuchte Christian Derflinger vom Verein „Fußball mit Vision“ am 10.04. die christlichen Religionskurse der Kursstufe 1. Er selbst kennt den Profifußball: Mit 14 Jahren verlässt er seine Heimat in Österreich und wechselt für 280.000 Euro zum FC Bayern München. Das war wohlgemerkt im Jahr 2008, als Transfersummen noch lange nicht heutige Dimensionen hatten. Dieses Preisschild trug er nun mit sich: Bei Erfolg und guten Leistungen gibt es Anerkennung von Trainern, Verantwortlichen und Mitschülerinnen und Mitschülern. Der damalige Bayern-Trainer Pep Guardiola gibt ihm außerdem die Möglichkeit, bei einem Testspiel in der Vorbereitung neben Thomas Müller und anderen Stars zu spielen. Doch während einer langen Verletzungspause wird ihm bewusst, dass sportliche Leistungen nicht alles sind und sein Wert als Mensch davon unabhängig ist. Er macht die Erfahrung, dass die Anerkennung und sogar Freundschaften nur dann Bestand haben, wenn er seine Leistung auf dem Platz zeigen kann.
Durch das Lesen der Bibel lernt Christian, dass Jesus ihn durch seinen Tod befreit hat und dass sein Wert darin liegt, von Gott geschaffen und geliebt zu sein. Ihm wird deutlich, dass seine sportlichen Leistungen nicht alles sind. Nach der Verletzungspause schafft Christian nicht den Anschluss in der Bundesliga und spielt für verschiedene Vereine in Deutschland und Österreich. Er berichtet den Schülerinnen und Schülern von den Höhen und Tiefen einer Profikarriere und dass er sein Talent für Fußball nicht mehr als selbstverständlich, sondern als Geschenk sieht. Gerade der Leistungsdruck im Fußball vergleicht Christian auch mit der Situation der Schülerinnen und Schüler:
„Wenn ihr eine Klassenarbeit schreibt, habt ihr auch meistens 90 Minuten Zeit, um zu zeigen, was ihr könnt. Und am Ende bekommt ihr eine Note, die euch freut oder traurig macht. Aber definiert diese Leistung am Ende euren Wert?“, fragt er den Kurs.
Nach rund einer Stunde, in der Christian über sein Leben, seine Karriere und Jesus gesprochen hat, durften die Schülerinnen und Schüler noch Fragen stellen. Dabei ging es um die Rolle des Glaubens in seiner Familie, was sich für ihn durch seinen Glauben verändert hat, aber auch um Fußball. Am Ende gab es noch die Möglichkeit, Autogramme zu bekommen und Fotos zu machen.
Ein ganz besonderer Dank gilt dem Verein der Freunde des Gymnasiums Stuttgart-Feuerbach ev., der die Kosten der Veranstaltung übernommen hat. Die Schülerinnen und Schüler waren begeistert von den ehrlichen Einblicken und dem authentischen Zeugnis und konnten viel für sich selbst mitnehmen. Ein Vormittag, der sicherlich im Gedächtnis bleiben wird und nicht nur Fußballfans inspiriert hat.
(Lennart Stegemann)


